Profildiagnostik: Erkenne Dich selbst und Dein Gegenüber!

Wir tun es jeden Tag, mit jeder Begegnung: Wenn wir auf fremde Menschen treffen, scannen wir augenblicklich und unbewusst unser Gegenüber und entscheiden in Millisekunden, ob wir die andere Person sympathisch und attraktiv finden und mit ihr Gemeinsamkeiten haben. Die andere Person macht mit uns jedoch genau dasselbe …

Als ich vor zehn Jahren zum ersten Mal mit der Psycho- Physiognomik in Berührung kam, hatte ich diesen Begriff zuvor noch nie gehört. Tatsächlich hatte ich sogar Schwierigkeiten, mir dieses Wort zu merken; geschweige denn, fehlerfrei auszusprechen. Damals arbeitete ich als freiberufliche Kamerafrau und hatte den Auftrag, mit meinen Kollegen in Berlin eine Reportage für Sat.1 zu drehen. Das Thema lautete „Profildiagnostik“ oder eben „Psycho- Physiognomik“. So lernte ich Dirk Schneemann kennen, der unserem Team die fantastischen Möglichkeiten dieser Lehre vom Zusammenspiel der Seele (Psyche) und dem Körper (Physis) erklärte. Dieser Tag im Sommer des Jahres 2006 sollte mein Leben nachhaltig verändern.

Heute arbeite ich u.a. als Referentin, gebe Schulungen und halte Fachvorträge, um das Wissen der Psycho- Physiognomik weiter zu geben.

Aber was ist die Psycho-Physiognomik und was kann sie überhaupt?

So, wie man das Leben eines Baumes an seinen Jahresringen nachverfolgen kann, „lesen“ wir auch im Gesicht eines Menschen mit all seinen Ausprägungen, Besonderheiten und Falten, dessen ganz individuelle Lebensgeschichte sowie seine Charaktereigenschaften. Dies analysieren wir unbewusst, ohne dass wir jemals von der Lehre der Psycho-Physiognomik gehört haben. Der geschulte Physiognomiker jedoch ist in der Lage anhand von weit über 200 Gesichtsmerkmalen Anlagen und Talente zu benennen und miteinander zu verknüpfen. So entsteht ein individuelles und wertfreies Bild von jedem einzelnen Menschen – denn das Gesicht ist der Spiegel der Seele.

Diese Erkenntnis haben die Chinesen bereits vor 4.000 Jahren gewonnen. Daraus entstand die sogenannte „Formenausdruckskunde“. In der abendländischen Kultur beschäftigten sich Sokrates (470–399 v. Chr.) und Hippokrates von Kos (460–375 v. Chr.) mit der Psycho-Physiognomik. Aristoteles (384–322 v. Chr.) systematisierte sein physiognomisches Wissen und überlieferte es der Nachwelt in seinem Buch Physiognomika.

Selbst Johann Wolfgang von Goethe (1749–1832) war nach anfänglich heftiger Kritik so überzeugt von diesem Thema, dass er für Johann C. Lavater (1741–1801) und dessen vierbändiges Werk Physiognomische Fragmente nicht nur das korrigierende Lektorat übernahm, sondern teilweise eigene Gedanken zu Lavaters Standardwerk beisteuerte.

Wilma Castrian (Jahrgang 1932) lebt in Niedersachsen und unterrichtet seit 1987 die Erfahrungslehre der Psycho-Physiognomik. Sie ist eine der vielen Quellen, aus denen Dirk Schneemann sein Wissen gelernt hat, das er in über 20 Jahren kontinuierlich weiterentwickelt hat.

Heutzutage gilt die Erfahrungswissenschaft der Psycho-Physiognomik in ihren Grundzügen weitestgehend als erforscht. Viele interdisziplinäre Teilstudien unterstützen die Aussagen der Psycho-Physiognomik. Ein Beispiel ist eine Studie, die den Einfluss von Hormonen auf Veränderungen im Gesicht bestätigt, die mit Verhaltensänderungen verbunden sind. Eine andere Studie zeigt, dass es für ungeübte Menschen möglich ist, nur anhand von Porträts erfolgreiche von weniger erfolgreichen Managern treffsicher unterscheiden können. Sie entscheiden dies über ihr “Bauchgefühl“. (Spiegel Online, Januar 2008, Psychologie Heute, März 2013)

Die Psycho-Physiognomik hilft den Menschen, dieses „Bauchgefühl“ ins Bewusstsein zu bringen, um es gezielt nutzen zu können.

Wenn es uns also gelingt, über die professionelle Profildiagnostik einen genauen Blick „hinter die Fassade“ zu werfen, dann ist es möglich, zahlreiche wichtige Fragen schnell und effektiv zu beantworten, ohne dabei viele Worte verlieren zu müssen.

Aus diesem Grund wurde im Jahre 2015 die IQ Face Academy GmbH gegründet, ein Zusammenschluss von engagierten Physiognomikern, deren Vision es ist, die beinahe schon verschütteten Erkenntnisse wieder für alle Menschen erlebbar zu machen – so wie eine vergessene Sprache, die wieder entdeckt wird.

Wir sind fest davon überzeugt: Der Nutzen, den wir alle aus der Psycho-Physiognomik ziehen können, ist enorm:

• durch eine bessere Selbsteinschätzung der eigenen Talente und Charaktereigenschaften werden das Selbstvertrauen gestärkt und die eigenen Ressourcen effektiver genutzt

• Toleranz und Verständnis für andere Menschen werden gefördert

• Führungskräfte können die Talente und Fähigkeiten ihrer Mitarbeiter sowie ihrer Teams individuell fördern und darüber hinaus besser erkennen, ob sie an den für sie optimalen Stellen bzw. Arbeitsprozessen eingesetzt werden.

Letztlich ist die Erfahrungswissenschaft der Psycho- Physiognomik vor allem aber eins: ein genauer Kompass für den Weg zu mehr Lebensfreude, Glück und Toleranz.